dt. Archäologe; Assyriologe; Generaldirektor der Ost-Berliner Museen 1958-1976; Vors. des Nationalen Museumsrats
* 19. Juni 1908 Crimmitschau/Sachsen
† 24. Oktober 1977 Berlin
Wirken
Gerhard Rudolf Meyer wurde am 19. Juni 1908 in Crimmitschau in Sachsen als Sohn eines Postbeamten geboren. Er studierte 1928 bis 1933 in Rostock, Greifswald und Berlin vorderasiatische und klassische Archäologie, Keilschriftkunde, orientalische Sprachen und alte Geschichte.
Von 1934 bis 1940 war er Mitarbeiter am Tell-Halaf-Museum in Syrien. Den Zweiten Weltkrieg machte er als Oberzahlmeister in einem Bau-Bataillon mit. Er geriet 1943 in Tunesien und später in sowjetische Kriegsgefangenschaft.
1950 setzte er sein Studium an der Ostberliner Humboldt-Universität fort. 1951 promovierte er dort zum Dr. phil.
Nach dem Krieg war M. maßgeblich am Aufbau der Vorderasisatischen Abteilung der Staatlichen Museen in Ost-Berlin beteiligt. Seit 1950 war er Leiter der Ostasiatischen Abteilung des Pergamon-Museums, dessen unvergleichliche Schätze, vor allem der Pergamon-Altar, von der Sowjetunion einige Jahre nach dem Krieg wieder zurückgegeben wurden. Gleichzeitig lehrte er an der Humboldt-Universität Assyriologie und vorderasiatische Archäologie und altorientalische Geschichte. Seit dem 1. März 1958 war M. Generaldirektor der Staatlichen Museen in Ost-Berlin als Nachfolger des verstorbenen Professors Ludwig Justi.
Unter M.s Leitung haben die Berliner Museen im Ostteil der Stadt ihren Ruf erneut festigen können. ...